Virtuelle Realitäten
Es ist eine weite Reise von bemalten Glasplatten zu kunstvollen Kamerafahrten durch computergenerierte Sets. Und die Technik entwickelt sich weiterhin rasant. Mit modernen Trick-Verfahren scheint fast alles möglich, sofern jemand gewillt ist, es zu bezahlen.
Immer öfter ersetzen virtuelle Studios Teile der aufwendigen Postproduktion. Das sind Räume, in denen das Set rundum von LED-Wänden umgeben ist. Mit einer Technik, die in der Game-Entwicklung ihre Anfänge hatte, wird eine computergenerierte 3D-Umgebung auf LED-Wände „projiziert“.
Genau wie eine Rückprojektion ist das eine Erweiterung der Studiobauten in die Tiefe. Anders als diese passt sie sich jedoch in Echtzeit der Kameraperspektive an und folgt deren Bewegungen. Die 3D-Welt kommt aus dem Computer quasi geradewegs ins Studio.
Mit Spannung beobachtet die Branche die Entwicklung im Bereich der sogenannten künstlichen Intelligenz. Für vergleichsweise einfache Arbeiten wie das Freistellen von Figuren oder die Bestimmung räumlicher Eigenschaften wird diese in den einschlägigen Programmen bereits eingesetzt.
Ob kommende KI-Techniken den Job von VFX-Künstler:innen überflüssig machen, ist umstritten. Vermutlich wird bis dahin zumindest noch einige Zeit vergehen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Zeilen, kann KI vor allem eines hervorragend: bereits Vorhandenes sehr kreativ kopieren.