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Filmische Formen

Abspann

Märchen, Schatten, Silhouetten
  1. 001 Liebe auf den ersten Blick
  2. 002 Figuren
  3. 003 Schattenspiele
  4. 004 Rezeption und Restauration

Autorin

Kirsten Taylor

Filme

  • Die Abenteuer des Prinzen Achmed (D 1926, R: Lotte Reiniger)
  • La Marseillaise (Die Marseillaise, F 1938, R: Jean Renoir)
  • Das Cabinet des Doktor Caligari (D 1920, R: Robert Wiene)
  • Nosferatu (D 1921, R: Friedrich Wilhelm Murnau)
  • Lotte Reiniger – Tanz der Schatten (D 2012, R: Susanne Marschall, Rada Bieberstein, Kurt Schneider)
  • War for the Planet of the Apes (Planet der Affen, USA 2017, R: Matt Reeves)
  • Lichtspiel Opus 1 (D 1921, R: Walter Ruttmann)

Bilderquellen

Soweit nicht anders angegeben:
Filmmuseum Düsseldorf

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Märchen, Schatten, Silhouetten
Die Abenteuer des Prinzen Achmed
03
Märchen, Schatten, Silhouetten
03

Schattenspiele

Schwarz & Weiß

Das Spiel von Hell und Dunkel, von Licht und Schatten ist grundlegend für einen Silhouetten-Trickfilm wie Die Abenteuer des Prinzen Achmed.

Quelle: Filmportal / Foto aus der Broschüre zum Film
Lotte Reiniger beim Schneiden einer Silhoutten-Figur

Vor hellem Hintergrund heben sich nicht nur die Protagonist:innen deutlich ab, sondern auch Farne und Palmen, Blüten und Ranken, Paläste und Türme. Indem mehrere Lagen Transparentpapier übereinandergelegt werden, entstehen Hintergründe mit Raumtiefe. Dieser Detailreichtum ist charakteristisch für Lotte Reinigers Scherenschnittkunst.

Die Figuren heben sich deutlich vom Hintergrund ab, ebenso die feinen Arabesken
Layer aus Transparentpapier verleihen dem Hintergrund Tiefe
Palmen, Fächer, Federn, sogar Schachfiguren – jedes Bild steckt voller Details

Rot wie die Liebe, Blau wie die Nacht

Die Abenteuer des Prinzen Achmed wurde in Schwarz-Weiß aufgenommen und dann viragiert – das heißt, die Filmbilder wurden in Farbbäder getaucht. Nur einige handschriftliche Hinweise auf einer alten Filmkopie geben Auskunft über die genaue Farbgestaltung.


Gelb und Ocker sind die Hauptfarben. Szenen in der Natur leuchten zuweilen in Grün. Für die Geisterschlacht in Wak-Wak wird Blau verwendet. Blau ist zudem alles – da folgt die Farbgebung dem damals gängigen Muster – was nachts oder im Dunkeln spielt. Und wenn Gefühle ins Spiel kommen, leuchtet es tiefrot.

Quelle: C.Strobel, Agentur für Primrose Film Productions München
Achmed wird im Harem von den Frauen verführt.
Quelle: C.Strobel, Agentur für Primrose Film Productions München
Achmed flieht in die kühle Nacht.

Zwischen Gestern und Heute

Immer wieder tauchen in Die Abenteuer des Prinzen Achmed abstrakte Formenspiele, pulsierende Lichtreflexe und psychodelische Muster auf. Sie stehen für das Magische, Nicht-Greifbare – etwa für die Kraft der Wunderlampe oder geisterhafte Erscheinungen –, aber auch für Feuer, Rauch und Wolken.

Quelle: C.Strobel, Agentur für Primrose Film Productions München
Die Hexe ruft im finalen Kampf die guten Geister herbei.

Animiert hat sie der Experimentalfilmer Walter Ruttmann, der extra dafür ins Team kam. Ruttmann hat den absoluten Film mitbegründet – eine Filmbewegung, die sich bewusst vom Erzählkino abgrenzt. Ziel ist das „reine filmische Bild“. Formen, die sich verwandeln, geometrische Muster, die sich zu neuen zusammenfügen, stehen im Mittelpunkt. Die stark rhythmisierten Filme wirken wie bewegte Malereien.

Quelle: mubi
Formenspiele in Lichtspiel Opus 1 von Walter Ruttmann (D 1921)

Lotte Reiniger schlägt mit Die Abenteuer des Prinzen Achmed eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Ihr Film ist figürlich und in der jahrhundertealten Tradition des Schattenspiels und Geschichtenerzählens verwurzelt.

Indem sie abstrakte Elemente einbindet, auf Licht, Schatten und Bewegung setzt, bezieht sie sich zugleich auf Ideen der Avantgarde der 1920er-Jahren, die mit den Möglichkeiten des jungen Mediums Films experimentiert.

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