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Der Mann ohne Nerven
  1. 001 Schwarzes Blut
  2. 002 Und: Action!
  3. 003 Die Marke Harry Piel
  4. 004 Ein Star auf Talfahrt

Autorin

Kirsten Taylor

Filme

  • Schwarzes Blut (D 1912, R: Harry Piel)
  • Der Triumph des Todes (D 1912, R: Harry Piel)
  • Schatten der Nacht (D 1913, R: Harry Piel)
  • Die braune Bestie (D 1914, R: Harry Piel)
  • Das rollende Hotel (D 1918, R: Harry Piel)
  • Das Abenteuer eines Journalisten (D 1914, R: Harry Piel)
  • Das fliegende Auto (D 1920, R: Harry Piel)
  • Das Teufelsauge (D 1914, R: Harry Piel)
  • Die große Wette (D 1915, R: Harry Piel)
  • Metropolis (D 1926, R: Fritz Lang)
  • Der Mann ohne Nerven (D 1924, R: Harry Piel)
  • Rätsel einer Nacht (D 1927, R: Harry Piel)
  • Erblich belastet (D 1913, R: Harry Piel)
  • Auf gefährlichen Spuren (D 1924, R: Harry Piel)
  • No Time To Die (Keine Zeit zu sterben, USA/GB 2020, R: Cary Joji Fukunaga)
  • Spectre (GB 2015, R: Sam Mendes)
  • Der große Unbekannte (D 1919, R: Harry Piel)
  • Verächter des Todes (D 1920, R: Harry Piel)
  • Seine stärkste Waffe (D 1928, R: Harry Piel)
  • Schneller als der Tod (D 1925, R: Harry Piel)
  • Panik (D 1928, R: Harry Piel)
  • Rivalen (D 1923, R: Harry Piel)
  • Er oder ich (D 1930, R: Harry Piel)
  • Der Geheimagent (D 1932, R: Harry Piel)
  • Artisten (D 1935, R: Harry Piel)
  • Der Dschungel ruft (D 1935, R: Harry Piel)
  • Sein bester Freund (D 1937, R: Harry Piel)
  • Ein Unsichtbarer geht durch die Stadt (D 1933, R: Harry Piel)

Bildquellen

Soweit nicht anders angegeben:
Filmmuseum Düsseldorf

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Der Mann ohne Nerven
Harry Piel, ein deutscher Action-Star
01
Der Mann ohne Nerven
01

Schwarzes Blut

Deutschland 1912. Ein Mörder geht um. Angst und Schrecken verbreitet er – zum Glück nur im Film. Schwarzes Blut heißt der Stummfilmschocker und er wird sofort verboten: „Betäubung, Diebstahl, Entführung, Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Giftmischerei“ sind der Zensurbehörde zu viel.


Regisseur Harry Piel, 20 Jahre alt, muss seinen Film entschärfen und Szenen herausschneiden. Von drei Akten bleibt nur einer übrig. Schwarzes Blut ist Piels erster Film. Mehr als 100 werden folgen.

Russisches Filmplakat für "Das Schwarze Kuvert" von Harry Piel
Deutsches Filmplakat für "Der Herr der Welt", Regie: Harry Piel
Deutsches Filmplakat "Harry Piel, Das verschwundene Haus"
Deutsches Filmplakat "Harry Piel in Männer ohne Beruf, Regie u. Hauptrolle Harry Piel, Manuskript Robert Liebmann"
Französisches Filmplakat "Au Secours!! Grand Film Sensationnel, Interpreté per Harry Piel & Denise Legeay"

Alles auf Anfang

Zum Film kommt Heinrich „Harry“ Piel, 1892 in Düsseldorf geboren, durch Zufall. Seine Eltern sind Hoteliers, aber das ist nichts für den Abenteuerlustigen.

Porträt Harry Piel, mit verschränkten Armen schaut er selbstbewusst in die Kamera-
Harry Piel, im Alter von ca. 20 Jahren

Eine Karriere bei der Marine scheitert wegen eines Herzfehlers. Piel macht eine kaufmännische Lehre, will dann lieber in Paris Kunstflieger werden und landet beim Film. Er jobbt im Atelier Gaumont, wo sein Vermieter ein vielgefragter Regisseur ist.

Es war eine Welt, die mich fesselte. Diese kurzen, stummen Filme, die in Mode waren, gefielen mir zwar nicht, aber ich lernte sehr viel vom Handwerk und von dem, was das Publikum verlangte.

Harry Piel, 1941

Zurück in Deutschland gründet er eine Produktionsfirma und macht sich in Berlin als Regisseur selbständig.

Nervenkitzel, Abenteuer, Bestien

Harry Piels erster Film, nachträglich freigegeben, kommt an. Die Leute wollen im Kino, so erinnert er sich später, „grausame Geschichten, Nervenkitzel, Sensationen und Abenteuer“.

Ausschnitt aus dem einem amtlich wirkenden Dokument.
Über das Königlich-preußische Zentral-Polizei-Blatt wird bekannt gegeben: Nach wesentlicher Umarbeitung ist Harry Piels Erstling Schwarzes Blut nur noch für Kinder verboten.

Piel dreht einen Film nach dem anderen. Er nennt sie Der Triumph des Todes (1912), Schatten der Nacht (1913) oder Die braune Bestie (1914), in dem Piel erstmals wilde Tiere – hier einen Gorilla, dann auch Wildkatzen und Elefanten – vor die Kamera holt. Schauwerte sind ihm immer wichtiger als die Stories.

Ferne Länder, hohe Berge

Seine Abenteuer spielen oft in fernen Ländern, etwa in den USA. Anfangs noch im Studio, filmt er bald in ganz Europa. Als einer der ersten dreht Piel auf der Zugspitze: Das rollende Hotel (1918), eine Folge der Serie um Meisterdetektiv Joe Deebs.

Ein Filmteam vor Bergkulisse, darunter Harry Piel, Kaethe Hack und Heinrich Schroth.
Erinnerungsbild von den Dreharbeiten zu Das rollende Hotel (D 1918)

Piels Spezialität sind atemlose Verfolgungen. So auch in Das Abenteuer eines Journalisten (D 1914), in dem der Titelheld und Reporter Harrison eine Bande jagt, die eine bahnbrechende Erfindung gestohlen hat.

Piel Abenteuer Eines Journalisten BeobachtungQuelle: Filmstill
Harrison hat Bandenmitglieder entdeckt.
Piel Abenteuer Eines Journalisten SchwebebahnQuelle: Filmstill
Sie fliehen in der Schwebebahn.
Piel Abenteuer Eines Journalisten AutoverfolgungQuelle: Filmstill
Harrison folgt im Auto.
Piel Abenteuer Eines Journalisten FussQuelle: Filmstill
Die Verbrecher flüchten zu Fuß weiter.
Piel Abenteuer Eines Journalisten PferdeQuelle: Filmstill
Wie im Western: Verfolgung zu Pferd.
Piel Abenteuer Eines Journalisten BootQuelle: Filmstill
Jagd auf Motorbooten, einem ganz neuen Fortbewegungsmittel.
Piel Abenteuer Eines Journalisten Auto SchussQuelle: Filmstill
Jetzt geht es im Auto weiter – mit Schießerei.
Piel Abenteuer Eines Journalisten FernglasQuelle: Filmstill
Finale im Flugzeug

Der Dynamit-Regisseur

Auch Explosionen aller Art werden zu Piels Markenzeichen. Er begleitet einen Sprengmeister und nimmt auf, wie Windmühlen, Brücken oder Häuser in die Luft gehen.

Eine Brücke überspannt einen Fluss, in Fahrbahnhöhe: eine Rauchwolke und Trümmerteile einer Explosion.
Detonation einer Brücke in Das fliegende Auto (1920)

Zuvor und danach dreht er dort Teile seines Films. Wegen seiner Vorliebe für Sprengungen nennt man ihn bald Dynamit-Regisseur.

Action und Explosionen à la Piel in Das Teufelsauge (1914)

Flucht aus dem Alltag

Warum sind Piels Filme so erfolgreich? Arbeitslosigkeit und Inflation prägen die junge Weimarer Republik. Zugleich faszinieren die weite Welt und das moderne Großstadtleben voller Tempo und Technik, Maschinen und Motoren, Liebe, Leidenschaft und Laster. Harry Piel liefert die Filme dazu und erlaubt damit eine Flucht aus dem Alltag.

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