Halbe Erfolge
Im Dezember 1829 tut Joseph Niépce sich mit dem Schausteller Louis Daguerre zusammen. Daguerre hat keine Ahnung von Chemie, ist jedoch in ganz Paris bekannt. Für seine spektakulären Dioramen setzt er neueste multimediale Effekte ein.
Daguerres Publikum verlangt jeden Tag nach neuen Sensationen. Der gewiefte Geschäftsmann ahnt: Die Zeit ist reif für Niépces Erfindung. Und er weiß, wie man sie zu Geld machen kann.
Die ungleichen Geschäftspartner haben große Pläne: unter anderem wollen sie die Belichtungszeit der Fotoplatten verkürzen.
Niépce wird die Vollendung seiner Idee nicht miterleben: Er stirbt 1833 an einem Schlaganfall.
Die Erfindung der Daguerreotypie
Nach Niépces Tod forscht Daguerre weiter. Im April 1839 erweist sich endlich ein Verfahren als patentreif, bei dem Silberchlorid mit Quecksilberdampf entwickelt und mit erhitztem Kochsalz fixiert wird.
Zum ersten Mal in der Geschichte lässt sich ein Fotografieverfahren zuverlässig reproduzieren. Und – noch wichtiger – die Belichtungszeit ist kurz genug, so dass die abgebildeten Menschen scharf und deutlich zu erkennen sind. Zumindest wenn sie lange genug still halten.
Obwohl er lediglich die letzten Schritte unternommen hat, nennt Daguerre seine Erfindung Daguerreotypie. Natürlich wird sie eine Weltsensation.
Ruhm & Ehre
Auch die französische Akademie der Wissenschaften ist begeistert. Daguerre geht als Erfinder der Fotografie in die Geschichte ein. Der französische Staat kauft ihm das Patent ab und macht es der Welt zum Geschenk. Alle dürfen von der Erfindung Gebrauch machen. Dafür erhält Daguerre eine lebenslange Rente.