Der doppelte Sandsturm
In Philipp Stölzls Film Der Medicus (D 2013) gerät eine Karawane in einen lebensbedrohlichen Sandsturm. Was im Film wirkt, wie eine großflächiges Naturereignis, ist das Ergebnis kleinteiliger Planung und Umsetzung.
Um den Sturm zu simulieren, planen Regie und Produktion mit Hilfe der Kamera-, SFX- und VFX-Departments Dreh und Einstellungen bis ins Detail. Wichtiges Werkzeug zur Visualisierung und Verständigung ist das Storyboard.
Am Drehort in der marokkanischen Wüste bei Merzouga setzt das SFX-Department die Luft mit monströse Windmaschinen so in Bewegung, dass sich die Darsteller:innen gegen den Wind stemmen müssen. Der aufgewirbelte Sand wird mit Dunst aus Nebelmaschinen verstärkt.
Die Bilder mit den vor Ort erzeugten Effekten finden im Film vor allem in den näheren Einstellungen Verwendung, in denen sich Mensch und Tier durch den Sand und Staub kämpfen. Wie der Wind an ihren Haaren und der Kleidung zerrt, ließe sich in Nachhinein nur schwer simulieren.
Die Sandwolken, die in den Totalen den Himmel verdunkeln, entstehen dagegen als Visual Effects am Computer. Eine Wolke dieser Größe wäre live kaum herstellbar.