Werbung aus der Trickkiste
Von Beginn an ist der Werbefilm eine Spielwiese. Um möglichst vielen Menschen zu gefallen, muss die Werbung gute Unterhaltung liefern. Sie soll überraschen und verblüffen.
Früh bilden sich Muster heraus, die für den Werbefilm prägend bleiben. Wie in zwei Filmen, die Pinschewer für die Firma Maggi produziert.
Die Suppe (D 1911, R: Julius Pinschewer)
Die Suppe (D 1911) hat eine knappe, konzentrierte Spielhandlung, die zielstrebig auf eine Pointe zusteuert.
Tanz der Flaschen (D 1912, R: Julius Pinschewer)
In Tanz der Flaschen (D 1912) wird der Markenartikel selbst zum Filmstar.
Nur der Film kann zeigen […] wie die Seife schäumt, die Schokolade schmeckt, wie der Einkochapparat gehandhabt wird oder wie sauber ein Nahrungsmittel von einer sinnreichen Maschine verpackt wird.
Julius Pinschewer, 1913
Mit großem Erfindungsreichtum basteln Pinschewer und sein Team an immer neuen Tricks und Techniken. Pinschewer beweist dabei nicht nur Unternehmergeist. Fast alle Ideen für die von ihm produzierten Werbefilme liefert er selbst. Er schreibt Drehbücher und führt oft selbst Regie.
Bald sind die meisten deutschen Werbefilme Zeichentrickfilme. Pinschewers Produktionen decken auch das ganze Spektrum anderer Animationen ab – Lege-, Sach- und Mischtricks, Puppenanimationen und Silhouettenfilme.




Im Filmatelier (D 1927, R: Julius Pinschewer), Werbefilm für Aspirin, Puppenanimation von Hedwig und Gerda Otto